„Plattdeutsch bedeutet für mich auch Zuhause“, so die Aussage der Impulsrednerin Grietje Kammler auf dem Münsterlandtag in der BiB-Arena. Unter dem Motto „Wi schnackt Platt!“ hatte der Heimatbund Oldenburger Münsterland um Präsidentin Manuela Honkomp eingeladen und über 400 Gäste aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Vereinen waren gefolgt. Um das Niederdeutsche zu erhalten, müsse man auf jeden Fall die Schulen und die Kindertagesstätten mitnehmen, betonte Grietje Kammler. Als Leiterin des Plattdütskbüro der Ostfriesischen Landschaft ist eine professionelle Angebotsentwicklung rund um das Thema Plattdeutsch allgegenwärtig. Und um junge Menschen dafür zu begeistern sind neben Spiele auch digitale Apps entwickelt worden, um den Umgang und Zugang einfacher zu gestalten. „Und die dürfen auch gerne kopiert werden“, regte Kammler dazu an, mit anderen Netzwerken, Kommunen und Verbänden zusammenzuarbeiten – ganz im Sinne des Spracherhalts und der Sprachförderung.
Mit im Rahmenprogramm enthalten war die Verleihung des Borsla-Preises an den Werlter Schriftsteller Hermann May sowie die Verleihung von 9 Schülerpreisen durch den Heimatbund Oldenburger Münsterland. Anlässlich des Themas wurden auch 4 Preise für plattdeutsche Beiträge ausgelobt. Einer der Gewinner war auch die Böseler St.-Martin-Schule mit dem Projekt „Dreihundertfüftein Schäulers un sesstein Spraoken – dat is dei St.-Martin-Schaule Bäösel“. Die musikalische Begleitung am Vormittag erfolgte durch das Niedersachsen Sound Orchester aus Bösel.
Mit einer umfangreichen Busfahrt durch die Gemeinde startete das Nachmittagsprogramm, das mit musikalischen Beiträgen der Big Band Bösel begleitet wurde. Der Kinderchor der St.-Martin-Grundschule und der Gemischte Chor Bösel hatten plattdeutsches Liedgut mitgebracht, plattdeutsche Sketche der DJK Theatergruppe und Tanzeinlagen der DJK Volkstanzgruppe vervollständigten das Kulturprogramm.
Wie Bürgermeister Hermann Block in seinen Abschlussworten bereits anmerkte: „Nur durch gegenseitige Unterstützung und einem Miteinander von Haupt- und Ehrenamt ist eine Veranstaltung dieses Formates überhaupt durchführbar“. Daher gelte abschließend auch auf diesem Wege nochmals ein großer Dank an alle freiwilligen Kräfte für die großartige Organisation, den reibungslosen Ablauf, die hervorragende Verpflegung und den absolut gelungenen Tag. Bösel habe sich von seiner besten Seite gezeigt.