Auftaktveranstaltung

Am 12. Februar 2024 startete mit einer Auftaktveranstaltung der öffentliche Beteiligungsprozess für das Klimaschutzkonzept der Gemeinde Bösel. Ziel war die Vorstellung erster Ergebnisse der Bestandsaufnahme zum Klimaschutz und zur Analyse der Klimaschutzpotenziale in der Gemeinde.

Am auffälligsten war für die Gäste der inzwischen erreichte Umfang der Stromerzeugung aus Windkraftanlagen und Biogasanlagen in der Gemeinde Bösel. Im Jahr 2019 wurden, gemessen am Stromverbrauch auf dem Gemeindegebiet, 326% Strom erzeugt.  Es wurde also mehr als das Dreifache der Strommenge auf Gemeindegebiet erzeugt, als in der Gemeinde verbraucht wird. Von insgesamt 172,858 produzierten GWh lag der Anteil von Windkraft bei knapp 60,5%. „Die Stromerzeugung im gemeindlichen Gebiet ist schon enorm. Der größte Energietreiber ist aber die Wärmeerzeugung“, so Diplom Geografin Anja Neuwöhner vom Osnabrücker Fachbüro Energie Klima Plan (EKP), das beim Klimaschutzkonzept maßgeblich an der Erstellung mitwirkt.

Carsten Klöpper, seit März 2023 als Klimaschutzmanager in der Gemeinde Bösel tätig, verdeutlichte eingangs: „Bis 2040 soll Niedersachsen klimaneutral sein. Das hat die Landesregierung sich und somit auch allen Kommunen selbst auferlegt.“ Das Klimaschutzkonzept weist Möglichkeiten zur Umsetzung auf und bietet einen plan- und messbaren Rahmen. Darin enthalten ist ein Katalog mit vielen verschiedenen Positionen, die erhebliches Förderpotential aufweisen, die eine Inanspruchnahme äußerst attraktiv gestalten und Umsetzungen erleichtern, bzw. auch erst ermöglichen.

Des Weiteren war es ein Anliegen der Veranstaltung Impulse, Ideen aber auch Bedenken und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger zu erfahren. Besonders interessant dabei waren Ansichten und Aussagen zu den Fragestellungen:

  • Wie bauen wir unsere Gemeinde Bösel zu einem klimaneutralen Standort um?

  • Was heißt das für mich persönlich?

  • Kann ich das leisten?

Viele Ideen der Bürgerinnen und Bürger sind notiert und gut sichtbar an einer Tafel notiert worden. Bei den sogenannten weichen Strategien wurden Punkte wie ein Klimaschutztag, Beratung an Schulen oder Beratung von Siedlungen zu baujahrangepasster Energie- und Sanierungsberatung aufgeführt. Bei den harten Strategien, also der technischen Seite, waren unter anderem Energiespeichermöglichkeiten direkt bei Erzeugern, Baumpflanzaktionen oder zukünftige Ladestationen in Bösel ein Thema. Das Ergebnis ist eine weit gestreute Vielfalt an Vorschlägen, um gemeinsam den Klimaschutz in Bösel voranzubringen.

Wie geht es jetzt weiter? Es werden weitere Veranstaltungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung folgen, bei denen die Vorschläge, Ideen und Einschätzungen erörtert und konkretisiert werden. Immer mit dem Ziel, die Anliegen und Bedürfnisse der Böselerinnen und Böseler in den Prozess mit einzubeziehen und die erarbeiteten Ergebnisse abschließend auch in dem Klimaschutzkonzept zu berücksichtigen. 

Parallel dazu startet bereits die Umsetzung erster Klimaschutzmaßnahmen im Bereich des Photovoltaikausbaus auf öffentlichen Gebäuden, die zuvor in einer Machbarkeitsstudie auf technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und statische Umsetzbarkeit fachlich geprüft und bereits vom Gemeinderat verabschiedet wurden. Als weitere Maßnahme startete die „Kommunale Wärmeplanung“ mit dem Ziel zum Ende des Jahres spezifische Parameter für die gesamte Gemeinde zu erhalten, um eine treibhausneutrale Wärmeversorgung der Gebäude bis 2040 realisieren zu können. 

Nachfolgen die Planungen und Abläufe zum Klimaschutzkonzept  und die bisherigen  Ergebnisse von Energie.Klima.Plan. aus Osnabrück, die auf der Auftaktveranstaltung vorgestellt wurden.